Bauarchäologie der Fachwerkkirche
Die Fachwerkkirche ist das bauhistorisch bedeutendste Gebäude der Anlage und wurde einer bauarchäologischen Untersuchung unterzogen. Die Fachwerkkirche wurde bereits 1987/88 formgerecht aufgemessen.
Die dendrochronologisch erhobenen Fälldaten der Bauhölzer waren über den gesamten Baukörper mit 1539/40 zu bestimmen. Die Errichtung des Gebäudes ist damit eindeutig – wenn auch knapp- in vorreformatorischer Zeit erfolgt und der Bau somit als Klosterkirche zu deuten.
Weitere bauarchäologische Befunde belegen die ursprünglich klösterliche Nutzung: So ist bei ungefähr der Hälfte der Gebäudelänge der Grundriss um rund eine Wandstärke eingezogen, was nicht konstruktiv, sondern nur als bauliche Trennung von Laien- und Konventsbereich erklärbar ist. Zusätzlich sind im Inneren an der Stelle der Einschnürung Anschlusspunkte vorhanden, die die ursprüngliche Existenz einer festen Chorschranke belegen.
Von besonderem Dokumentationswert ist darüber hinaus die Ausmalung des Objektes. Neben dem Fachwerkgerüst, das vollständig farbig gefasst ist, sind die Ausfachungen innen mit einer zweischichtigen Bemalung versehen. Die erste Schicht stellen Inschriften in lateinischer Sprache dar, die mit einem breiten mehrfarbigen Randstrich versehen sind.
Darüber liegt eine zweite Fassung, die die erste mit deutschsprachigen Bibelzitaten überdeckt. Da die Randstriche z.T. beibehalten wurden und eine identische Pigmentierung festgestellt wurde, ist von einer äußerst zeitnahen Erstellung der zweiten Fassung auszugehen, die sehr wahrscheinlich mit der Umwidmung der Kloster- in eine Gemeindekirche in Zusammenhang steht.
Die dendrochronologisch erhobenen Fälldaten der Bauhölzer waren über den gesamten Baukörper mit 1539/40 zu bestimmen. Die Errichtung des Gebäudes ist damit eindeutig – wenn auch knapp- in vorreformatorischer Zeit erfolgt und der Bau somit als Klosterkirche zu deuten.
Weitere bauarchäologische Befunde belegen die ursprünglich klösterliche Nutzung: So ist bei ungefähr der Hälfte der Gebäudelänge der Grundriss um rund eine Wandstärke eingezogen, was nicht konstruktiv, sondern nur als bauliche Trennung von Laien- und Konventsbereich erklärbar ist. Zusätzlich sind im Inneren an der Stelle der Einschnürung Anschlusspunkte vorhanden, die die ursprüngliche Existenz einer festen Chorschranke belegen.
Von besonderem Dokumentationswert ist darüber hinaus die Ausmalung des Objektes. Neben dem Fachwerkgerüst, das vollständig farbig gefasst ist, sind die Ausfachungen innen mit einer zweischichtigen Bemalung versehen. Die erste Schicht stellen Inschriften in lateinischer Sprache dar, die mit einem breiten mehrfarbigen Randstrich versehen sind.
Darüber liegt eine zweite Fassung, die die erste mit deutschsprachigen Bibelzitaten überdeckt. Da die Randstriche z.T. beibehalten wurden und eine identische Pigmentierung festgestellt wurde, ist von einer äußerst zeitnahen Erstellung der zweiten Fassung auszugehen, die sehr wahrscheinlich mit der Umwidmung der Kloster- in eine Gemeindekirche in Zusammenhang steht.
Bis auf den Westturm wurde der Bau 1990 in Dach und Fach saniert. Die
Fachwerkkonstruktion wurde dabei mit dem wenig materialgerechten Beta-Verfahren
behandelt: Inzwischen, 16 Jahre nach dieser Maßnahme, sind dadurch bereits wieder
deutliche Mängel festzustellen.
In besonderer Weise gefährdet ist jedoch die Ausmalung, die in die Sanierung von 1990
nicht mit einbezogen war. Von den auf Lehmputz aufgebrachten Bemalungen der Gefache
lösen sich inzwischen ganze Felder. Mehrere sind bereits abgestürzt und am Boden
zerschellt. Erste Notmaßnahmen zur Sicherung sind von der unteren
Denkmalschutzbehörde des Landkreises Nienburg eingeleitet worden;
für eine dauerhafte Sicherung sind jedoch unverzüglich weitere Schritte unumgänglich.
Fachwerkkonstruktion wurde dabei mit dem wenig materialgerechten Beta-Verfahren
behandelt: Inzwischen, 16 Jahre nach dieser Maßnahme, sind dadurch bereits wieder
deutliche Mängel festzustellen.
In besonderer Weise gefährdet ist jedoch die Ausmalung, die in die Sanierung von 1990
nicht mit einbezogen war. Von den auf Lehmputz aufgebrachten Bemalungen der Gefache
lösen sich inzwischen ganze Felder. Mehrere sind bereits abgestürzt und am Boden
zerschellt. Erste Notmaßnahmen zur Sicherung sind von der unteren
Denkmalschutzbehörde des Landkreises Nienburg eingeleitet worden;
für eine dauerhafte Sicherung sind jedoch unverzüglich weitere Schritte unumgänglich.
Bedeutung der Fachwerkkirche Schinna
Die Fachwerkkirche stellt damit ein einzigartiges Dokument der Schwellenzeit zur Reformation dar. Auch wenn der konkrete Hintergrund der Errichtung bisher nicht geklärt werden konnte, ist der Bau in Anbetracht der historischen Situation des Klosters zu dieser Zeit eindeutig als Notkirche zu deuten.
Damit ist die Fachwerkkirche in Schinna der einzige europaweit bisher bekannte Bau dieses Gebäudetyps, der auf unsere Zeit überkommenen ist. Das hierin liegende Potential für eine nachhaltige Sicherung der gesamten Anlage hat z.B. das bereits erwähnte
Gutachten vollständig übersehen.
Die Ausführungen über das Kloster Schinna stammen von Dr. Stefan Amt, Institut für bauhistorische Bauforschung, Hannover. Sie sind leicht gekürzt wiedergegeben
Damit ist die Fachwerkkirche in Schinna der einzige europaweit bisher bekannte Bau dieses Gebäudetyps, der auf unsere Zeit überkommenen ist. Das hierin liegende Potential für eine nachhaltige Sicherung der gesamten Anlage hat z.B. das bereits erwähnte
Gutachten vollständig übersehen.
Die Ausführungen über das Kloster Schinna stammen von Dr. Stefan Amt, Institut für bauhistorische Bauforschung, Hannover. Sie sind leicht gekürzt wiedergegeben
Die Fachwerkkirche von Osten